Gartenkonzepte gibt es viele. Wahrscheinlich wuerde nicht einmal ich es schaffen, sie alle nacheinander zu meinen Lebzeiten auszuprobieren. 🙂 Obwohl, ich versuche ja schon so einiges. Es kommen sogar immer noch neue Gartenkonzepte heraus. Permakultur ist ja schon einige Jahre alt. Der klassische Bauerngarten ist noch viel aelter. Mulchen ist in den letzten Jahren enorm in Mode gekommen, einige propagieren Komposttees, andere wiederum meinen, fein verteilte Kohle, Terra Preta genannt, waere des Raetsels Loesung und die ganz modernen meinen, man solle doch zum Garten direkt ein paar Fische in einen IBC Tank stecken und mit deren Ausscheidungen geradezu Wunder im Garten erleben. Sie wissen was ich meine. 🙂 Der "Drei Zonen Garten" Aber haben Sie schon mal was vom "Drei Zonen Garten" gehoert? Ach nein, noch ein neues Gartenbaukonzept moegen Sie sagen. Das aber waere voreilig ge- und verurteilt. Der "Drei Zonen Garten", ein Gartenkonzept, erfunden von Markus Gastl, ist nicht nur eine weitere Variante des Hobbygaertnerns, nein, es ist viel mehr.
Markus Gastl ist anders als andere Gärtner, sein Drei-Zonen-Garten anders als andere Gärten und sein Buch anders als andere Gartenbücher. Fands interessant und inspirierend, aber ein wirklich gutes Buch ist das nicht. Darum lesen: interessantes, sehr naturnahes Gartenkonzept, sehr praktisch von einem idealisten beschrieben. Darum nicht lesen: wer nicht genau dieses Konzept umsetzen will, dem nützt dieses Buch wenig. Markus Gastl ist Geologe. Dann fuhr er zweieinhalb Jahre lang mit dem Fahrrad von der südlichen Spitze Lateinamerikas bis hinauf nach Alaska. Er schwor, etwas für seine heimische Natur zu tun. Deswegen fing er an, auf 7. 000 Quadratmetern seinen Hortus Insectorum – seinen Garten für Insekten – zu entwickeln. Wichtigstes Element seines Konzeptes sind drei Zonen, die zwangsläufig in einem Garten vorkommen müssen: Eine Zone für den Obst- und Gemüseanbau. Magerweise und Steingarten eine üppige, vielfältige, einheimische Hecke Und diese drei Zonen, biologisch bepflanzt, sollen dafür sorgen, dass der Gärtner wenig Arbeit hat, viel erntet und sich Insekten möglichst wohl fühlen.
Ein Paradies für Mensch, Tier und Pflanze. David Seifert zeigte am 29. Mai 2020 wie man einen Drei-Zonen-Garten anlegt. Im Hortus-Modell von Markus Gastl vereinigen sich die zwei großen Bewegungen Naturgarten und Permakultur. Wie kann es gelingen, mit dem Modell des sog. "Drei-Zonen-Garten" (Hortus) Vielfalt, Schönheit und Nutzen im eigenen Garten zu vereinen? Mehr Blütenvielfalt, mehr Artenvielfalt – so geht's ganz leicht! David Seifert erklärt die wichtigsten Grundprinzipien des Modells von Markus Gastl, so dass sie jeder selbst anwenden kann. Dabei wird sich rasch Erfolg einstellen: Blumen, Bienen, Schmetterlinge, wenn gewünscht auch Amphibien und vieles mehr! Das Modell ermöglicht es außerdem, Flächen anzulegen, die leicht zu pflegen sind. Jede umgewandelte Fläche ist dabei dem Klimawandel besser gewachsen als monotoner Rasen und über die Zeit kann ein geschlossenes Ökosystem entwickelt werden. Die Artenvielfalt stellt sich nach und nach von selbst ein oder kann gezielt entwickelt werden.
Außerdem sind diese Zonen miteinander verzahnt. Weiter hinten wird auch die manuelle Bekämpfung der Wühlmaus erklärt (mangels Feinden der Mühlmaus in seinem Garten leicht einzusehen), aber netterweise der Maulwurf als Fleischfresser und Erdhaufenlieferant willkommen geheißen. Der Mittelteil ist voll mit Informationen über seine Anlage, den Weg dahin und welche Pflanzen und Tiere sich dort wohlfühlen - die meist in unserer freien kultivierten Landschaft nur noch wenig Lebensraum erhalten. Wieder mal faszinierend für mich als Geographie-Laie ist die Erkenntnis, dass ein karger Lebensraum die allermeisten unterschiedlichen (Blüten-)Pflanzen und Tiere begünstigt, im Gegensatz zur eher artenarm blühenden Fettwiese. Dabei erfährt man sowohl wissenschaftlich fundiert als auch leicht verständlich, was eine "natürliche" Gartenanlage wirklich bedeutet, was ein echter Steingarten ist (der auch noch schön ist), wie man dort hin kommt und warum in diesem Tun mehr Sinn steckt als in der mühseligen Pflege von unkrautfreiem Rasen und schnöder Thujahecke.