Mobilisieren oder schonen? Leseprobe: Die Haut dorsal der Finger ist relativ dünn, die Strecksehnen sind somit kaum geschützt. Eine Verletzung mit Messer, Glasscherben oder Maschinen ist schnell passiert. Aber auch thermische Einwirkungen können die Strecksehnen betreffen, da man zum Beispiel bei einer Verbrennungsgefahr des Gesichtes die Hände schützend vor das Gesicht hält. Wie behandle ich eine Strecksehnenverletzung am Zeigefinger? | KREWI Medical Produkte GmbH - YouTube. Strecksehnenabrisse können auch die Folge rheumatischer Erkrankungen oder einer Plattenversorgung bei Radiusfraktur sein. Abrisse in Zone 1 nennt man Malletfinger, Hammerfinger oder "Hausfrauenfinger". Sie passieren zum Beispiel beim Ballsport, beim Bettenmachen oder wenn man mit dem Finger Zellophanfolie durchlöchert. Strecksehnenverletzungen unterscheiden sich in ihrer Art, je nach Lage und Ausmaß der Verletzung. Der oder die betroffenen Finger hängen in diesem Fall distal der Verletzung herab und können nicht mehr aktiv in Extension gebracht werden. Die Sehne kann komplett durchtrennt oder auch nur angerissen sein.
Eine eigentliche Belastbarkeit, die eine Beugung des Fingers gegen Widerstand ermöglicht, ohne dass es zum Riss der genähten Sehne kommt, beginnt nach 12 Wochen und nimmt langsam zu. Risiken und Komplikationen Wird zu früh belastet, kann die genähte Beugesehne reißen. Wird dies unmittelbar bemerkt, kann in günstiger Situation eine erneute Naht der genähten und gerissenen Sehne durchgeführt werden. In einigen Fällen bleibt eine Bewegungseinschränkung zurück. Strecksehnenverletzung. Bedingt ist diese durch narbige Verklebungen im Verletzungs- und Nahtbereich. Diese kann durch eine operative Maßnahme gebessert werden. Hierzu gehören: Die Lösung von verklebten Sehnen und Gelenken Der vollständige Ersatz durch eine Sehnentransplantation Beide Verfahren sind in kompliziert und langwierig in der Nachbehandlung. Der Erfolg ist unsicher. Empfehlung Nach einer Beugesehnendurchtrennung bietet eine zeitnahe Sehnennaht mit anschließender sorgfältiger und langdauernder Nachbehandlung eine Aussicht auf ein gutes funktionelles Ergebnis.
Aus diesem Grund ist bei einer frisch aufgetretenen Strecksehnenverletzung eine chirurgische Behandlung unter lokaler Betäubung möglich. Liegt eine Strecksehnenruptur am Endglied vor und besteht noch eine restliche Streckfähigkeit, kommt die sogenannte Stacksche Spezialschiene zum Einsatz. Durch ihre Anwendung kann das Endglied in Überstreckung gehalten werden. Dies führt im weiteren Verlauf zum Zusammenwachsen der Sehnenenden. Die Fixierung mittels Stackscher Schiene dauert etwa sechs Wochen. Nach diesem Zeitraum darf der Patient den verletzten Finger wieder belasten. Dabei gilt eine rasche Steigerung der Belastungen als empfehlenswert. Grundsätzlich gestaltet sich die restliche Behandlung einer Strecksehnenverletzung als simpler als bei Beugesehnenverletzungen. So lassen sich die verletzten Finger auch ohne krankengymnastische Maßnahmen wieder normal belasten. Ist dies nicht der Fall, muss der Patient spezielle Übungen bei einem Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten vornehmen. Durch einen operativen Eingriff an der Strecksehne können allerdings Komplikationen und Nebenwirkungen auftreten.
Der Extensorenapparat der Hand ist raffiniert und komplex aufgebaut. Die Strecksehne des M. extensor digitorum communis (sorgt für Extension aller Langfinger) sowie die des M. extensor indicis (Extension Zeigefinger) und M. extensor digiti minimi (Extension kleiner Finger) werden nach distal immer flacher und gehen in eine Dorsalaponeurose über. Diese teilt sich in drei starke Faseranteile auf: Mittig erstreckt sich der Pars medialis des Tractus intermedius. Dieser setzt proximal am Mittelglied an und ist primär für dessen Streckung zuständig. Rechts und links davon verbinden sich die Pars laterales des Tractus intermedius mit den Ansätzen der Mm. interossei und radial der Mm. lumbricales zum Tractus lateralis, dem Seitenzügel der Dorsalaponeurose. Diese ziehen von beiden Seiten nach distal, vereinigen sich dort zum Pars terminalis und setzen am Endgelenk und dessen Kapsel an. Sie sind vorrangig für die Streckung des Endgelenkes zuständig. Außerdem gehören zum Streckapparat die beiden retinakulären Bänder nach Landsmeer.
Wie muss man sich dies vorstellen? Eine Schiene verhindert, dass die Faust geschlossen werden kann. Gleichzeitig ist verbunden mit der Schiene ein Gummizug, der die verletzte Sehne in eine Streckung zieht. Der Verletzte kann also aktiv bis zu einem gewissen Punkt beugen. Nachsorge_Dynamisch_Strecksehne Der Zug über dem Gummizügel sorgt dafür, dass die Finger gestreckt werden. Die Finger werden also von dem Gummizügel gestreckt und nicht wie üblich durch Zug der Strecksehnen. Wenn also die Strecksehnen nicht ziehen, wird auch die Nahtstelle in der Sehne nicht belastet. Worin liegt der Vorteil einer solchen Nachbehandlung? Der Vorteil liegt darin, dass die Sehnen nicht in ihrer einmal ruhig gestellten Position festkleben und damit zu einer Gelenkversteifung führen. Worin bestehen die Nachteile? Dieses Verfahren ist nur geeignet bei absolut zuverlässigen Verletzten, die das Prinzip dieser Nachsorge exakt umsetzen. Ein Fehler bei dieser Nachsorge führt sehr leicht zu einem erneuten Riss der Sehne!
Eine volle Belastbarkeit ist erst nach ca. 8 Wochen möglich. Risiken Bei der Operation sind allgemeine OP Risiken zu beachten. Bei zu früher oder zu großer Belastung kann es zu einer Zerreißung der wiederhergestellten Sehne kommen. Bei den so genannten Ersatzoperationen muß ein eventueller Ausfall anderer Funktionen der Hand durch die Umlagerung von Muskeln zu anderen Sehnen beachtet werden. Erfolgsaussichten Nach operativer Versorgung von Strecksehnenverletzungen durch Naht der Sehne bzw. eine Ersatz OP und die folgenden Nachbehandlung zeigt sich in der Regel eine gute Wiederherstellung der Streckfunktion.