Drei Jungs vom Land im Süden des unterfrän- kischen Landkreises Haßberge: Aus der tiefen unterfränkischen "Provinz" Kirchaich schenken uns die DORFROCKER Markus, Tobias und Philipp Tho- mann (v. l. ) jede Menge Musikspaß! () Fränkisch? Gibt's nicht! Zumindest kann man diesen deutschen Dialekt nicht vereinheitlichen oder unter einen Hut stecken. Und meist schon gar nicht verstehen. So wie sich die Franken selbst in ihrer Mentalität unterscheiden, so divers sind auch die Sprachvarianten. Dialekt übersetzer fränkisch. Grundsätzlich ist Franken in die drei Teile Ober-, Mittel- und Unterfranken geteilt, administrative und sprachliche Grenzen sind aber nicht deckungsgleich. So lappt in der Gegend von Nürnberg das Bayerische in das Fränkische hinein, weiter nördlich das Thüringische. Im Südwesten macht das Schwäbische seinen Einfluss geltend und im Nordwesten sprechen manche schon Hessisch. Als Beispiel, in Nürnberg nennt man ein Mädchen "Madla" in Fürth Madli und in Alfeld bei Hersbruck Meudla – das alles passiert im Umkreis von rund 30 Kilometern.
Soll heißen, als "fränkisch" werden innerhalb des deutschen Sprachraums traditionsgemäß mehrere Dialekte bezeichnet, die rein sprachlich nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Die Benennung ist vielmehr historisch motiviert. Die fränkischen Dialekte sind in Gebieten verbreitet, die bereits vor Karl dem Großen zum Fränkischen Reich gehörten. Dazu zählen auch die Niederlande und Belgien. Die moderne niederländische Standardsprache beruht auf einem Dialekt, der als "Niederfränkisch" bezeichnet wird. Das Alt-Niederfränkische dürfte weitgehend der Sprache gleichen, die die germanischen Eroberer Frankreichs im sechsten Jahrhundert n. Chr. Bairisch, Fränkisch, Schwäbisch. benutzten. "Fei" – das fränkische Universalwort Kaum ein anderer Begriff ist so allgegenwärtig wie das kurze Füllwort "fei". Seinen Ursprung hat das Wort im lateinischen Begriff "finis" für "Ende". Über das französische "fin" kam es vermutlich im zwölften Jahrhundert in den Süden des heutigen Deutschlands. Damals bedeutete "fei" in etwa "bis hierhin und nicht weiter" oder "endlich" – wie in "das ist fei verboten" oder "sieh fei zu, dass du dein Zimmer aufräumst".
Das Fränkische Wörterbuch (WBF) ist ein Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2012 ist es an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg angesiedelt. Es steht unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Mechthild Habermann, der Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft. Bayerns Dialekte Online (BDO) Seit 15. Juli ist die Online- Datenbank live... weiter Zur Pressemitteilung In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die Wissenschaft, sich für eine lexikalische Dokumentation von Dialekten zu interessieren. Man beobachtete die Entwicklung einer Diglossie, einer funktionalen Differenzierung von Dialekt und Standardsprache: Dialekte wurden ausschließlich gesprochen und die überregionale Standardsprache vorwiegend geschrieben. In der Folge prognostizierten Philologen bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert den baldigen Untergang der Dialekte und wiesen auf deren Bedeutung als lebende Denkmäler älterer Sprachstufen und als Quelle für die Geschichtswissenschaft hin.