Fünfzehn Mal hinauf auf höchste Alpengipfel, bis vor einem das Mittelmeer glitzert. Frankreichs spektakulärste Route ist nur etwas für Schwindelfreie. Höher hinauf geht's nicht mehr. Vom Genfer See bis zur Côte d' Azur reihen sich auf knapp 700 Kilometern 15 spektakuläre Alpenpässe hintereinander, darunter die höchsten Europas. Eine Tour für passionierte Gipfelstürmer, auf denen die atemberaubendsten Panoramen der Alpen ins Blickfeld rücken. Sie stellt vielleicht den längsten Weg zum Mittelmeer dar. Wahrscheinlich auch den kurvigsten, in jedem Fall aber den spektakulärsten. Die Route des Grandes Alpes, das sind knapp 700 Kilometer im Höhenkoller. 15 Alpenpässe vom Genfer See bis Menton an der Côte d'Azur, darunter selbstredend die höchsten der gesamten Alpen. Doch langsam, noch ist es nicht so weit. In Thonon-les- Bains wird der Gasgriff am Seeufer aufgezogen, und von Anbeginn fährt man sich hier schwindelig, obwohl die ersten fünf Pässe noch nicht mal zweitausend Meter erklimmen. Nur Geduld, das ist höchstens angesichts des in der Nähe aufragenden Mont Blanc, den man kaum aus dem Blickfeld verliert, eine kümmerliche Vorstellung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Route in den Alpen Frankreichs immer beliebter, da mehr und mehr Menschen über ein Auto verfügten. Tag 1: Vom Genfersee nach Tarentaise Wer die Route des Grandes Alpes mit dem Auto oder dem Motorrad fahren möchte, sollte dafür vier Tage einplanen. Am ersten Tag geht es los von Thonon-les-Bains nach Bourg Saint Maurice im Tarentaise Tal. Unterwegs passieren Fahrer das Massiv des Aravis und Beaufortain. Dieser Teil der Route ist 184 Kilometer lang und überwindet 5. 200 Höhenmeter. Tag 2: Bourg Saint Maurice nach Briançon An diesem Tag sind reichlich Pässe zu überwinden, so wie der höchste verhärtete Bergpass Europas, der Col de l'Iseran (2. 770m). Anschließend geht es dann hinunter ins Maurienne Tal und wieder hinauf über den Col de Galibier nach Briançon/Serre-Chevalier. Diese Strecke ist 191 Kilometer lang und überwindet 4. 941 Meter Höhenunterschied. Tag 3: Briançon zum Nationalpark Mercantour Von Briançon geht die Fahrt über den überwältigenden Col de l'Izoard und danach hinunter in den Naturpark Queyras.
Man muss nicht unbedingt ein Rennrad besitzen, um die Traumstraße der Westalpen unter die Räder zu nehmen. Tourenradler mit Packtaschen sind auf dieser Strecke allerdings (noch) eine Ausnahmeerscheinung. Seit 1995 existiert die heutige Route des Grandes Alpes mit ihren 17 Pässen, die Thonon-les-Bains in der Schweiz mit der Mittelmeerküste bei Nizza verbindet. Die Autorin wählte ihre ganz eigene Variante und kommt so auf insgesamt 9 Pässe – das genügt auch erst mal völlig. Panorama-Straße: Route des Grandes Alpes. Foto: Heidrun Dzierzon. An-/Abreise Unkomplizierte Anreise mit dem Zug nach Lausanne, Montreux oder Genf. Für die Rückreise in französischen Zügen unbedingt im Voraus nach dem Radtransport erkundigen. Es gibt unterschiedliche Regelungen im Fernverkehr, in TGVs werden teilweise Fahrradstellplätze angeboten, die nur im Voraus, jedoch nicht über das Internet buchbar sind. Alternativ kann man von Nizza in viele deutsche Städte fliegen.
Die unterschiedlichen Landschaftsbilder der hochalpinen Bergwelt sind ein unvergessliches Erlebnis. In engen Kehren winden sich die Passstraßen auf die Gipfel. Foto: Heindrun Dzierzon. Infos & Streckencharakter Die Passstraßen sind durchweg asphaltiert und zumeist recht wenig befahren. Die durchschnittliche Steigung liegt bei ca. 6%, was auch für konditionsstarke Tourenradler durchaus machbar ist. An kurzen Abschnitten können auch mal 12-15% anfallen, das ist aber wirklich die Ausnahme. Man muss kein Leistungssportler sein, um diese Tour genießen zu können, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die Rampen bis zu 40 km lang sind und man durchaus mal 6 Stunden nur bergauf fährt. Wieder runter kommt man dagegen oft schon in einer Stunde oder weniger. Ein spezielles Training haben wir nicht absolviert, sehrwohl aber die Wochenenden vermehrt zu Radtouren in den nahen Schwarzwald genutzt. Da wir auch im Alltag viel Rad fahren und zweimal die Woche Joggen gehen, machten Beine und Kondition super mit.
Dort haben wir Gelegenheit, ein erfrischendes Bad im Mittelmeer zu nehmen. Eine herrliche und grandiose Alpenüberquerung nimmt ihr Ende. Ein Gruppenfoto darf natürlich nicht fehlen. Nach der Radverladung geht es zur Zwischenübernachtung nach Italien an die Blumenriviera. (F/-/A) 9. Tag: Rückreise Rückreise nach Deutschland mit dem Bus durchs Piemont, vorbei an Mailand und über den San Bernardino zu den Abfahrtsorten. Rückkehr gegen 19. 30 bis 20. 30 Uhr. (F/-/-)
(ca. 400 km) (30) Mit einem kurzen Blick in Richtung auf den Mount Blank treten wir die Heimreisen zu unserem Starthotel an. | Gemeinsam Frühstücken und Abreise (31) Heute wird noch einmal kräftig gefrühstückt und dann die Heimreise angetreten. Angepasster zügiger Fahrstil, sehr gute Beherrschung des Motorrades wird vorausgesetzt, auch auf kleinen Straßen und in engen Spitzkehren. Diese Tour wird zügig gefahren und beinhaltet lange Fahrtstrecken. Nichts für Anfänger Wichtig: Die Witterung kann schnell mal umschlagen, es geht öfter über 2500 m, also an warme Motorradkleidung denken, ggf. Wechselhandschuhe u. ä. mitnehmen. Pässe können auch einmal gesperrt sein, dann entscheidet der Tourguide was gemacht wird. Eine Vignette für die Schweizer und Österreicher Autobahnen ist wahrscheinlich notwendig. Die Autobahngebühren in Frankreich sind von jedem selbst zu zahlen! Für das Fahrzeug muss eine grüne Versicherungskarte und ein Auslandsschutzbrief (z. ADAC) sowie Verbandszeug und Warnweste mitgeführt werden.