" Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit. " — Henry Ford
Es ist ein knappes Ergebnis gegen einen auf dem Papier übermächtigen Gegner, den die Berliner allerdings über weite Strecken der Begegnung defensiv Paroli bieten können. Den Blau-Weißen ist am 28. Spieltag kaum ein Vorwurf zu machen: Die Einstellung hat gestimmt, die Körpersprache und das Miteinander haben sich im Vergleich zu den Vorwochen- und Monaten deutlich verbessert. Hertha zeigt die so lange eingeforderten Grundtugenden. Ein riesiges Problem sind jedoch die so offensichtlichen Defizite in Herthas Kader. Gegen Leverkusen fehlt in nahezu der kompletten zweiten Halbzeit die offensive Durchschlagskraft. Das liegt nicht an mangelndem Willen, sondern schlicht an fehlender Qualität. Ein bruder ist wie eine schluter 1. Herthas Tore entstehen zu großen Teilen aus Zufallsprodukten und Standardsituationen. Das reicht in vielen Spielen nicht. Boateng scheint kein sportlicher Faktor mehr zu sein, mit Jovetic kann aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit nicht geplant werden, Richters Spiel ist von großer Inkonstanz geprägt, Maolida spielt keine Rolle, Ekkelenkamp schafft es aktuell nicht einmal in den Spieltagskader.
Ein Puzzle, das nicht passt All diese Spieler haben Bobic und Kaderplaner Dirk Dufner verpflichtet, zuzüglich des so wackeligen Kempfs hat keiner von ihnen über eine längere Strecke als Leistungsträger funktioniert. Scheint zumindest das Problem des schwachen Teamgedankens vom neuen Trainerteam notdürftig bis Saisonende geflickt, können Qualitätsdefizite nicht mehr aufgefangen werden. Der Kader wirkt wie ein Puzzle, bei welchem kein Teil in das andere greifen mag. Herthas Chancen auf den Klassenerhalt scheinen sich durch den Trainerwechsel erhöht zu haben, der Mangel an Kaderqualität macht ihn aber immer noch nicht wahrscheinlich. Nun steht das Stadtderby an: Wird Union Berlin ebenfalls zum großen Bruder? Ein bruder ist wie eine schluter der. Sendung: rbb UM6, 03. 2022, 18 Uhr