Ein ebenbürtiger Partner, der diese pausenlose hundertminütige Aufführung mit seinen beiden brillanten Bühnenpartnerinnen zu einem großartigen Theatererlebnis erhebt. »Wir vernichten, was wir lieben«, so charakterisierte einst die DDR-Schriftstellerin Christa Wolf das Thema von Heinrich von Kleists »Penthesilea«, die selbst der Autor für unspielbar hielt. Vom Gegenteil kann man sich jetzt im Schauspiel Frankfurt überzeugen. Tosender Applaus bei der Premiere im ausverkauften Großen Haus. Marion Schwarzmann
Dass Thalheimer und Becker dort schon 2013 zum Eröffnungsabend mit ihrer "Medea" gastierten, ist zwar eine mögliche Begründung, aber keine Entschuldigung für die Entscheidung der Jury. Premiere war am 4. Dezember 2015 im Schauspiel Frankfurt/Main. Mit der Berlin-Premiere am 14. Oktober 2017 wurde der Abend ins Repertoire des Berliner Ensembles übernommen. Bilder: Birgit Hupfeld
Zu seinen Inszenierungen zählen u. a. »Maria Stuart« von Friedrich Schiller und Euripides' »Medea«, die 2013 zum Theatertreffen in Berlin eingeladen wurde. Michael Thalheimer gehört zu den herausragenden zeitgenössischen Theatermachern Deutschlands. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Bild: © Birgit Hupfeld Weitersagen: Für diese Veranstaltung gibt es 20 Interessenten Tolle Veranstaltungen erwarten Dich bei Deutschlands Stadtentdecker Club Mit Freikarten von kannst Du im Schauspiel Frankfurt - Schauspielhaus in Frankfurt am Main ausgewählte Veranstaltungen besuchen. Es gibt aber auch Freikarten für andere Events. Nicht nur in Frankfurt am Main, sondern in der gesamten Bundesrepublik. gibt Dir die Möglichkeit, Freikarten für Konzerte jeglicher Genres, Wellnessoasen, Theaterstücke, Sportveranstaltungen und vieles mehr zu erhalten.
Die verschiedenen Facetten der Dialektik des Kampfes um Anerkennung werden von Kleist durchgespielt, konsequent – bis zum Ende. Hier wird Pathos, in seiner ursprünglichen Bedeutung, sichtbar und erlebbar. Das Leiden von Kreaturen, die – vergeblich – gegen ihre Natur und ihr Selbst ankämpfen müssen, und keine Chance haben, weil nicht das Gesetz sie bezwingt, sondern ihr eigenes Gefühl. Constanze Becker lebt es. Als Achilles seiner Geliebten gesteht: "Zwar durch die Macht der Liebe bin ich dein, / Und ewig diese Banden trag ich fort; / Doch durch der Waffen Glück gehörst Du mir", ist das Schicksal nicht mehr aufzuhalten. Doch, wie G. Blöcker meinte, führt nicht das Gesetz der Amazonen zur tragischen Wendung, sondern "die Überspannung eines groß gearteten Gefühls". Die Amazonen, seit jeher verpflichtet, die Männer, die sie zur Fortpflanzung brauchten, in einem Feldzug zu besiegen, im Triumph nachhause zu führen, und nach getaner Erfüllung ihrer männlichen Pflichten, wieder freizulassen, hatten sich Troja als Schlachtfeld ausgesucht.