Wie man einen guten Gin entdeckt? Einfach mal abseits der Supermarktregale stöbern, gerade bei kleinen Destillerien wie der von Severin Simon stößt man jederzeit auf echte Kleinode. Und man erkennt schnell, dass es manchmal richtig gut sein kann, etwas tiefer in die Tasche zu greifen für einen Gin. Neugierig geworden auf gute Gins? Hier geht es zur subjektiven Top10 des Autors! Text: /
Pur oder als Longdrink vor allem mit Tonic – der Gin hat sich zum In-Getränk der letzten Jahre entwickelt. Allem Hype zum Trotz gibt es tolle Sorten und viel zu entdecken. Thomas Cook hat einst die Pauschalreisen erfunden – weil er damals die Menschen weg von der Ginflasche bekommen wollte. Der war seinerzeit billiger als Bier, zu oft waren die Menschen viel zu betrunken, um zu arbeiten. 180 Jahre später ist sein Reisekonzern Geschichte, der Gin hingegen hat es nach einer 50-jährigen Durststrecke zum In-Getränk gebracht. Pur, als Klassiker mit Tonic oder in unzähligen Longdrinkvarianten, die sich Barkeeper rund um den Globus einfallen lassen. 25 Gib dem Leben einen Gin-Ideen in 2022 | sommergetränke, getränke rezepte, getränke. Geschmack unabhängig vom Preis Für Einsteiger ist es schwer. Hunderte Marken buhlen um die Gunst, täglich kommen neue hinzu, vom Billig-Gin für wenige Euros bis hin zur teuren, limitierten Sonderauflage im dreistelligen Bereich. Wobei der Geschmack nicht unbedingt vom Preis abhängt. Wacholder mit Aromakick Auf die Botanicals kommt es an. Foto: © Severin Simon Schnöde gesagt, ist Gin aromatisierter Schnaps: In Alkohol aus Korn, Getreide und – seltener – Weintrauben werden Wacholderbeeren eingelegt, die den Grundgeschmack liefern.
"Dieses sorgfältige Abstimmen machen die eigentliche Klasse, die Besonderheiten des jeweiligen Gins aus", erklärt Simon. Die Botanicals entscheiden Mit dem Wacholder legen die Destilleure die Kräuterbasis, die weiteren Botanicals entscheiden, ob es bei einer Kräuternote bleibt oder in eine florale oder fruchtige Richtung geht. Severin Simon hat nach seinem ersten Gin geschmacklich völlig unterschiedliche entwickelt, deren Namen die Geschmacksrichtung andeuten: Sauerkirsch-Gin, Hopfen-Gin, Tabaco-Gin, Pepper-Gin oder floral-fruchtig als Sommergarten-Gin. Auch mit Farbnoten Brennmeister Severin Simon beim Anheizen: Nach dem Brennen ist der Gin klar. Foto: © Severin Simon Geschmack ist das eine, die Optik das andere: Neben klarem Gin gibt es gelbe, grüne, blaue und rote. Dabei verpassen Botanicals dem Gin nicht nur ihren Geschmack, sondern auch seine Farbe – nach dem Brennen. Besonders in ist Pink Gin, den Erd-, Him- oder Waldbeeren färben. Dame – Gib deinem Leben einen Gin Lyrics | Genius Lyrics. Interessant ist der portugiesische Gin Sharish Blue Magic.
Dann kommen weitere Zutaten hinein, die dem Getränk seinen Aromakick versetzen. Der Prozess des Einlegens nennt sich mazerieren, die Zutaten heißen Botanicals. Und genau hier setzt die Kunst und das Können von Brennmeistern wie Severin Simon aus Alzenau nahe Aschaffenburg ein. Er führt in fünfter Generation eine kleine, aber feine Destillerie, die mit ihren Destillaten, von Gin über Rum bis hin zu Whisky, Preise für ihre Erzeugnisse gleich reihenweise einheimst. Behutsame Entwicklung Brennmeister Severin Simon und seine Frau Susanne, eine gelernte Edelsommelière, beim Verkosten. Foto: © Severin Simon "Ich habe Monate für die Entwicklung meines ersten Gins gebraucht", erzählt der 44-jährige Brennmeister. H-GIN: Heidehof Rupp. "Überall in der Küche standen Gläser mit hundert Millilitern Alkohol rum, in denen die verschiedensten Zutaten in unterschiedlichen Mengen schwammen. " In Geschmackstest galt es festzulegen, wie viel Gramm von jeder Zutat hineinsollte. Mehr noch, ob sie frisch oder getrocknet sein sollten, im Ganzen oder gemahlen und wie lange das Mazerieren dauern sollte.