Sofort faßte sie ihren Entschluß. Sie schickte die Wartefrau mit den Kindern in das nahe bei Meerane gelegene Gottesholz, um daselbst spatziren zu gehen, und ein von ihr gedungener Meuchelmörder, der ihnen dort auflauern mußte, überfiel sie und tödtete zuerst die Kinderfrau. Als der Knabe selbige in ihrem Blute hinsinken sah, da versprach er ihm, er wolle ihm fünf von seinen acht Rittergütern geben, wenn er ihn leben lasse. Die weiße Frau | ScaryWiki | Fandom. Allein es half nichts, der Mörder stach ihn nieder. Das kleine Schwesterchen, die nun von ihm gepackt ward, hielt ihm wie zur Abwehr ihre Puppe entgegen, allein er stieß sie zurück und mordete sie unbarmherzig auch. Die Mutter ließ hierauf die drei Leichen heimlich in die Burg bringen und nachdem sie ausgesprengt, alle drei seien schnell einer bösartigen, ansteckenden Krankheit erlegen, in der Schloßkirche beisetzen. Ihrem Liebhaber aber schrieb sie, das Hinderniß ihres Ehebundes sei nunmehr beseitigt, und er solle nun zu ihr kommen. Derselbe kam auch, allein er sagte ihr mit trauriger Miene, er habe sie nur prüfen wollen, ob ihre Sinnlichkeit bei ihr ihre Mutterliebe übersteige, nunmehr könne er sie, eine Kindesmörderin, nicht ehelichen.
Perchta von Rosenberg, die graziöse und liebliche Tochter Ulrichs II. von Rosenberg, verbrachte ihre glücklichen Jugendjahre im Schloß ihres Vaters in Český Krumlov. Nachdem sie herangewachsen war, hielten viele Bewerber um die Hand der Tochter des mächtigen Herren an. Ihr Vater vermählte sie gegen ihren Willen mit Johann von Liechtenstein, einem gestrengen und mächtigen Herren, der kurz vorher Witwer geworden war. Der war jedoch sehr barsch und grob. Für die feine und hochherzige Perchta begann an seiner Seite ein von Demütigungen und Leiden erfülltes Leben. Im Schloß des Herren von Liechtenstein lebte die Mutter und die Tochter seiner verstorbenen ersten Frau. Sie verfolgten Frau Perchta und machten ihr das Leben schwer, wo sie nur konnten. Die Weiße Frau vom Ebersberger Forst - Ebersberg - SZ.de. Sie verleumdeten Perchta auch bei ihrem Ehemann, gaben ihr schwere Arbeiten, ohne ein zuvorkommendes Wort für sie zu finden. Die Ehe wurde für Perchta zur Hölle, aus der sie keinen Ausweg hatte. Vergeblich betete sie um die Erweichung des Herzens ihres Ehemannes, vergeblich schrieb sie ihrem Bruder verzweifelte Briefe: "Befreiet mich von diesen bösen Menschen und ihr werdet dann das gleiche Verdienst haben, als ob ihr eine Seele aus dem Fegefeuer befreit hättet. "
Die weiße Frau ist seit mehr als zweihundert Jahren in Deutschland bekannt gewesen, als eine solche, die, wenn der Tod an einiger großen Fürsten Palast anzuklopfen pflegt, sich gemeiniglich vorher sehen läßt. Dies geschieht aber nicht allein in den deutschen hohen Häusern, sondern auch in unterschiedlichen Orten in Böhmen, jedoch nur allein bei vornehmen Familien. Dies weiße Gespenst soll den Anfang seiner Erscheinung vor vielen Jahren gemacht haben in Böhmen, und noch heutiges Tages sich oftmals sehen lassen in den meisten Schlössern der Herrn von Neuhaus und Rosenberg, welche diese zwei vornehmen Geschlechter vor Zeiten besessen haben. Sage die weiße frau. Und bezeugen Schriftsteller, daß diese weiße Frau allbereit vor vieler Menschen Gedenken unter den Herrn von Rosenberg oder von der Rose, jemandes Absterben vorbedeutet habe. Diese Frau ist ganz weiß, hat auf dem Haupte einen weißen Schleier, wie die Witwen tragen, mit weißen Bändern, ist lang von Person und eines sittsamen Angesichts, in welcher Gestalt sie von einem alten Turme, aus dem Fenster eines alten Schlosses, am Mittage heraussehend, von vielen Menschen erblickt worden und da jedweder unten auf dem Marktplatz mit Fingern auf sie gewiesen, ist sie dennoch von ihrer Stelle nicht gewichen, sondern allmählig kleiner geworden, eben als wenn sie herab käme.