Bereits heute tragen regionale Produkte, Sharing-Initiativen und solidarische Landwirtschaft dazu bei, im Sinne einer gemeinwohlorientierten, nachhaltigeren Lebensweise zu wirtschaften. Dabei stehen die Menschen im Mittelpunkt, denn: "Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihr Engagement machen eine Stadt aus", sagt Mona Treude, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Stadtwandel am Wuppertal Institut und Smart-City-Expertin. Gerade während der Corona-Pandemie wurde deutlich, wie wichtig ein solidarisches Miteinander und die regionale Versorgungssicherheit sind. Mit dem Konzept der "Wirtschaftsförderung 4. Wirtschaftsfoerderung 4.0 osnabrück . 0" möchte das Projektteam des Wuppertal Instituts und seine Partner systematisch kooperative Wirtschaftsformen, lokale Produktion und Gemeinwohl stärken. "Wir bringen Menschen und Ideen zusammen, um neue Synergien zu schaffen. Dadurch können alle Menschen gleichermaßen profitieren", sagt Dr. Michael Kopatz, Senior Researcher im Forschungsbereich Stadtwandel am Wuppertal Institut.
Es dominiert ein Gefühl der Ohnmacht gegen die "da oben". Die Maßnahmen der Wirtschaftsförderung 4. 0 befördern Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Das heißt, sie stärken die Überzeugung, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Konkrete Projekte und Maßnahmen bringen den Eindruck mit sich, etwas mit Erfolg abschließen zu können. Sie vermitteln das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Übrigens: Der Bürgermeister von Seoul hat das Teilen und Tauschen zur stadtpolitischen Leitstrategie erhoben, um etwas gegen die extrem hohe Selbstmordrate zu unternehmen. Zugleich sieht man darin einen Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung der Stadt. Transferveranstaltung in Osnabrück - "Wirtschaftsförderung 4.0" - Resilienz, Resilienzökonomie, Postwachstumsökonomie, Gemeinwohlökonomie, Gemeinwohlwirtschaft, Commons, Gemeingüter. Die "Wirtschaftsförderung 4. 0" ist ein starkes Plädoyer für die politische und ökonomische Subsidiarität der Regionen. Ziel ist nicht die möglichst vollständige Selbstversorgung ("Subsistenz"). Vielmehr geht es Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Hilfe zur Selbsthilfe. Grundsatz: Eine Regelung auf höherer Ebene ist nicht erforderlich, wann immer etwas auf unterer Ebene besser oder gleich gut geregelt werden kann.
0-Managerinnen und -Manager Was in Osnabrück 2018 erfolgreich begonnen hat, führt das Wuppertal Institut seit Anfang 2020 in den Städten Wuppertal, Witten und Witzenhausen im Rahmen des Projekts "Rollout Wirtschaftsförderung 4. 0" fort. In allen drei Städten wird jeweils eine Stelle als "Wirtschaftsförderung 4. 0-Manager/in" innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts finanziert. Sie sind unter anderem Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner im Bereich lokale Wirtschaftsförderung für Initiativen und Unternehmen vor Ort und setzen sich für nachhaltiges regionales Wirtschaften in ihrer Stadt ein. Sie tragen die Idee einer vernetzten, auf gesellschaftliche Teilhabe und auf das Gemeinwohl ausgerichteten Wirtschaftweise in ihre Einheiten und bilden eine Vernetzungsstelle zwischen den Verwaltungen, den Wirtschaftsförderungen, den lokalen Unternehmen und Initiativen sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. Sie arbeiten daran mit, die Städte zu revitalisieren, Leerstände zu reduzieren, zukunftsfähige Initiativen aufzugreifen, zu unterstützen und zu fördern.